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ole Autor: 212.117.81.29
| Veröffentlicht am Freitag, 07. Oktober 2005 - 16:24 Uhr: | |
Hallo Leute, habe bei meiner 900er Speed Triple, Bj.95, folgendes Problem: Ich wollte gestern die Federvorspannung des Federbeins erhoehen, doch leider reagiert die Anzeige am externen Ausgleichsbehaelter unter der Sitzbank nicht auf das Drehen der 10-er Einstellschraube. Die Einstellschraube selber laesst sich problemlos mit einigen Umdrehungen aus- und eindrehen, ich habe fahrtechnisch jedoch nicht das Gefuehl, dass sich die Vorspannung dadurch tatsaechlich veraendert. Ist das Problem schon einmal bei einem von Euch aufgetreten? Meint Ihr, dass das reparabel ist oder werde ich mich nach einem neuen Federbein umschauen muessen, will ich die eingestellte Vorspannung jemals wieder aendern? Bin fuer jeden Tip dankbar. Gruss, Oliver |
Frank A. Autor: 192.166.87.110
| Veröffentlicht am Montag, 10. Oktober 2005 - 10:06 Uhr: | |
Moin Ole, das ist ein bekanntes Problem. Ich hatte dies auch an meiner Daytona (Bj. ´95). Es liegt daran, dass zu wenig Öl im hydraulischen System ist. Hier im Forum habe ich auch eine qualifizierte Beschreibung zur Reparatur erhalten. Ich werde mal schauen, ob ich sie zuhause noch finde. Wenn du deine email-Adresse ins Board stellst, sende ich sie dir zu !
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ole
Autor: 212.117.81.29
| Veröffentlicht am Dienstag, 11. Oktober 2005 - 08:56 Uhr: | |
Hi Frank, das hoert sich ja gut an. Meine email Adresse habe ich hinterlegt. Vielen Dank schonmal fuer Deine Hilfe, Oliver |
Frank A. Autor: 192.166.87.110
| Veröffentlicht am Mittwoch, 12. Oktober 2005 - 07:45 Uhr: | |
Moin Oliver, du hast Post ! Gruß, Frank |
Lutz
Autor: 217.184.3.47
| Veröffentlicht am Mittwoch, 12. Oktober 2005 - 19:47 Uhr: | |
Hey, das interessiert mich auch!!! Schade, hab es erst jetzt gelesen. Bei mir ist es zwar noch nicht so schlimm, aber im Bereich 1 - 3 bewegt sich die Anzeige kaum noch. Also bitte, bitte lieber Frank: Ich auch Mail haben möchte!!! Dank dir schon mal im Voraus! Gruss Lutz |
Frank A. Autor: 192.166.87.110
| Veröffentlicht am Donnerstag, 13. Oktober 2005 - 08:09 Uhr: | |
Da Problem scheint ja immer mal wieder vorzukommen, daher will ich die Problemlösung mal in´s Forum setzen. Federbein - Reparatur bei Daytona 900 ------------------------------------- Problem: Zu wenig Hydraulik - Öl in der Verstelleinheit der Federbasis Auswirkung: Die Verstellschraube liegt bei Pos. 1, der Verstellmechanismus ist jedoch bereits bei Pos. 2 oder 3. Wenn man nun voll vorspannt (Anzeige bei 5), dann ist der Mechanismus jedoch erst bei Pos. 2-3 (ich hoffe du weißt, was gemeint ist !). Benötigte Teile: Gabelöl (habe das „billigste“ von Polo genommen; mittlere Viskosität, da ich nicht weiß, was Triumph verwendet), Einwegspritze (z. B. 10 ml) mit Kanüle Abhilfe: 1. Federbein ausbauen. Vor dem Ausbau insbesondere die untere Hebelei penibel säubern, damit beim heraus ziehen der Achse kein Schmutz in das Lager gelangen kann. Der Federbeinausbau ist ein bisschen fummelig. Die Schwinge muss in einer bestimmten Stellung sein (ganz unten oder oben), damit das Federbein entfernt werden kann. 2. Federbein säubern 3. Die Verbindungsleitung am Verstellgehäuse lösen und Teile so hinlegen, dass kein Öl heraus läuft. 4. Kolben im Verstellgehäuse in Position 1 drehen. Der Sechskant will sich immer wieder in das Gehäuse hinein drehen. Sechskant mit einer Zange daher immer wieder aus dem Gehäuse heraus ziehen. 5. Einwegspritze voll Gabelöl ziehen. Kanüle in Verstellgehäuse stecken und auffüllen. Da Luft im Behälter ist, bis zum überlaufen vollspritzen und zwar so lange, bis keine Blasen mehr kommen (Luft aus System spülen, wie beim Bremsen entlüften !). 6. Verstellgehäuse wieder mit Leitung verbinden. 7. Federvorspannung sollte nun über einen größeren Bereich verstellbar sein. Da die Befüllung nicht ganz luftfrei erfolgen konnte, hast du auch jetzt wieder einen gewissen Leerweg. 8. Nun wie folgt verfahren: Feder ca. 4-5 mm vorspannen und gleichmäßig blockieren (unter den Gummiring am oberen Ende Etwas in den Spalt zw. Feder u. Gehäuse klemmen, damit die Feder nicht mehr zurück kann, wenn du die Vorspannung wieder löst). 9. Nun bei Pkt. 3 weiter machen. Es läuft nun zwar wieder Öl aus dem Gehäuse, aber ohne Federdruck kommt das Federbein nun nicht in seine Nullage zurück. Dies hat zur Folge, dass mehr Öl im System bleibt. 10. Kolben wieder auf Pos. 1 drehen, Öl einfüllen, zusammen schrauben. 11. Die nun noch im System befindliche Luft schränkt den Verstellbereich nicht mehr spürbar ein. 12. Feder wieder vorspannen und Blockierung entnehmen. 13. Sollte der Zeiger auf Pos. 1 stehen und die Feder nicht vollständig eingefahren sein, kann durch vorsichtiges Aufschrauben ein wenig Öl abgelassen werden, bis der Verstellmechanismus sich wieder voll entspannt hat. Der volle Verstellbereich sollte nun wieder vorhanden sein. Ich habe diesen Tipp übrigens von C. Schröder erhalten (will mich nicht mit fremden Federn schmücken). Die Operation habe ich selbst vor einigen Jahren durchgeführt. Seit dem ist mein Federbein wieder voll funktionsfähig. Wenn das Federbein allerdings schon 12 Jahre alt ist und 50.000 km gelaufen hat, würde ich mir allerdings überlegen, direkt ein Nachrüstfederbein einzubauen ! Viele Grüße, Frank |
Frank A. Autor: 192.166.87.110
| Veröffentlicht am Donnerstag, 13. Oktober 2005 - 08:12 Uhr: | |
Ach ja, Arbeiten an Federbeinen mit Einspannen desselben sind nicht ungefährlich !!! Die Arbeiten werden daher auf eigene Gefahr durchgeführt !!! Man könnte auch sagen: "Die Beschreibung ist rein exemplarisch, don´t try this at home !" ;-)
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Carsten
Autor: 145.254.158.83
| Veröffentlicht am Samstag, 15. Oktober 2005 - 22:52 Uhr: | |
Kleines Update der Rep-Anleitung. Danke erst mal an Frank für die Federn .. Ich habe vor kurzem noch ein Federbein wieder <aufgefüllt> und festgestellt, daß es nach Punkt 3 besser ist, den Verstellbehälter mit dem jetzt offenem Ölanschluß nach oben einzuspannen und dann die Spritze mit dem Öl ansetzen. Jetzt unter leichtem Druck auf die Spritze mit nem 10er Schlüssel die Verstellschraube hochdrehen und quasi das neue Öl einsaugen. 3 min Sache, und keine dreckigen (öligen) Finger. (Wenn man es geschafft hat das Federbein mit sauberen Finger auszubauen!) Gruß Carsten
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Lutz Autor: 84.183.113.149
| Veröffentlicht am Dienstag, 16. Januar 2007 - 20:26 Uhr: | |
So, bei mir isses auch soweit. Federbein dämpft immer noch hervorragend, aber entweder bin ich zu fett geworden oder die Vorspannung funxt nicht... @Carsten: Soll Dein Update heißen, ich muss dass mit dem Federvorspannen und Blockieren nicht machen? Welches Öl habt ihr verwendet? Normales Gabelöl? Gruß Lutz |
Frank A. Autor: 192.166.87.111
| Veröffentlicht am Mittwoch, 17. Januar 2007 - 10:20 Uhr: | |
Moin Lutz, ich habe normales Gabelöl verwendet (Rest vom Gabelfederumbau). Da es sich ja nicht größere Mengen handelt, welche man nachfüllt, kannst du die Viskosität m. E. vernachlässigen. Man weiß außerdem ja nicht, welche Viskosität ab Werk Verwendung gefunden hat. Wenn du allerdings dicker geworden bist, würde ich tendenziell zu zäherem Öl greifen und fest dran glauben dass es sich auswirkt ! ;-) |
Lutz Autor: 84.183.121.202
| Veröffentlicht am Sonntag, 28. Januar 2007 - 17:32 Uhr: | |
So, das hätte schonmal geklappt, ging recht easy, wenn man das Federbein erstmal draußen hat... Noch´n Tipp von mir: Nehmt einen Helfer dazu, der mit der Zange dafür sorgt, dass sich der Sechskant nach dem Auffüllen nicht wieder in das Gehäuse zurückzieht. Das macht der nämlich ganz gern. Mit dem Ergebnis, dass immer, wenn man den Sechskant loslässt, um Leitung und Gehäuse wieder zu verbinden, der Sechskant sich nach innen verkrümelt und man somit fast eine der fünf Verstellstufe verloren hat. Ich habe dann auch noch die Leitung selbst mit Öl "geflutet" und damit sehr sehr wenig Luft im System gelassen. Ergebnis: Funxt wieder wunnerbar, es fehlt ungefähr eine halbe Verstellstufe zum Originalzustand. Jetzt noch eine Frage: Wer von Euch hat das ganze Prozedere seit langem hinter sich und kann was über die Langzeitwirkung dieser Reparatur sagen? Weil, irgendwohin muss das Originalöl ja entfleucht sein, so dass ich annehme, dass sich auch das neue Öl irgendwann verflüchtigt. Schließlich muss man ja wissen, wie lange man Zeit hat auf´s neue Federbein zu sparen, ne?! Beste Grüße Lutz |
Carsten
Autor: 145.254.158.83
| Veröffentlicht am Sonntag, 18. Februar 2007 - 18:48 Uhr: | |
@ Lutz: Die Fahrphysikalischen Langzeitversuche des Daytona1200 Fahrerzentrums in Dörnberg haben gezeigt, daß sich auch nach weiteren 20.000 Km noch alles prima einstellen läßt. Für weitere Risiken und Nebenwirkungen frag doch bitte Deinen Tankwart oder Reifenhändler. Gruß Carsten |
Lutz Autor: 84.183.124.102
| Veröffentlicht am Samstag, 24. Februar 2007 - 17:47 Uhr: | |
Thanks ne Lotte! Dann kann ich ja für jeden kommenden Kilometer 2 Cent zurücklegen und habe dann genug Kohle für ein neues Beinchen. Sehr schön! Danke und Grüße Lutz |
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