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About Me
Gemorsche,
So so, Du willst also etwas mehr über mich erfahren? Na dann drück mal nach unten!
Ich glaub Du meinst es wirklich ernst.
Ja Du drückst ja immer noch runter!
Alla gut, wenn man so hartnäckig ist, dann will ich mal etwas über mich schreiben.
Im richtigen Leben heiß ich Erhard Jung, was sicher der ein oder andere von Euch schon weiß. Da mein Vorname sich auf der Tastatur nicht so flüssig schreiben lässt, hab ich nach einer Kurzfassung gesucht. Dabei erinnerte ich mich daran, daß der Andy mich immer Scratching Eddie nannte, weil ich so gern mit dem Fußrastenschleifer die Kurve kratzte. Da mein Fahrvermögen doch bei weitem nicht an das von Eddie Lawson heran reichte & diese Version des Namens sich ja auch nicht unbedingt flüssig schreiben lässt, habe ich dann die mit y gewählt.
Das mit der Schrauberei hat bei mir schon in aller frühester Jugend angefangen, ich denke, es wurde mir sogar mit in die Wiege gelegt. Auf jeden Fall hab ich schon als kleiner Knirps alles auseinander genommen & erst Ruhe gegeben, als ich wusste wie es von Innen aussieht.
Die Krönung dieses Schaffens war wohl eine von meinem Vater ausgeliehene motorgetriebene Wasserpumpen-Kompressorkombination, die nicht laufen wollte. Ich wollt´s ganz besonders gut machen & hab das Ding bis aufs Letzte zerlegt. Sogar die Spulen der Magnetzündung wurden abgewickelt. Das hat mir dann ne Menge Schelte eingebracht & ich weiß bis heute noch nicht, wie mein Vater mich da wieder raus geboxt hat. Gelernt hab ich dann Technischer Zeichner. Das war aber nicht so toll & ich hab ein paar Jahre später auf Feinmechaniker umgeschult. Im Anschluss daran wurde ein Traum war & es ging in die Fliegerei um als Flugzeugmech meine Brötchen zu verdienen. Schweren Herzens die Fliegerei hinter mir lassend, hab ich aus familiären Gründen an die Uni nach Mainz gewechselt & bin dort bis heute wieder als Feinmechaniker tätig. Das ist auch ganz praktisch, kann man da doch viele schöne Dinge fürs Moped & zum Schrauben bauen. Wenn mal Zeit ist, wird auch was fürs Institut gefertigt 🙂 Nee, ist natürlich umgekehrt.
Meine Zweiradkarriere war nicht so klassisch. Angefangen hat alles ganz normal mit nem Fahrad mit Stützrädern. Darauf folgte ein heftigst gepimtes Bonanza-Rad (so was wie ein Choper nur ohne Motor dafür mit Pedale) mit einer Trommelbremse im Vorderrad die so bissig war, wie ein ausgehungerter Piranha. Eine Katze, die im Dunkel ziemlich fix vor mir die Strassenseite wechselte, verhalf mir in Verbindung mit der Bremse & meinem Schreckmoment zu einem ersten unfreiwilligen Stoppi der mit Sicherheit in A & B Note ganz ordentlich Punkte gebracht hätte. Nach einem weiteren normalen Fahrrad - man wächst ja noch in dem Alter - kam ich zu einer NSU Qickli. Man musste ja irgendwie in die Fahrschule kommen um den Lappen zu machen für die Qickli. Da haben sie mir das Ding während des Unterrichts geklaut & ich musste 4km heimlaufen. Aber ich hatte Glück & hab die Qickli von unserem Nachbarn bekommen. Die war natürlich kaputt, sonst hätte er sie ja nicht hergegeben. Der Kolben war gebrochen & das Pleuel war krumm. Mein Vater hat mir geholfen das Pleuel so ungefähr zu richten & ein anderer Kolben, der noch in irgend einer Schublade rum lag, wurde eingebaut. Der Motor lief. Gut sogar, Genau 440km, um dann mit einem Kolbenstecker & Vollbremsung seinen Geist aufzugeben. Das war zwar ärgerlich aber ich durfte auch wieder schrauben & zwar einen neuen Kurbeltrieb mit neuem Kolben & Zylinder für ganze 120 Mark. Damit lief sie aber viele tausend km wunderbar. Erste Tuningversuche musste sie auch über sich ergehen lassen. Offener Ansaugtrichter, den mir ein Dreherlehrling anfertigte, der mit mir zur gleichen Zeit lernte, brachte genau 5 kaemha mehr. Jäh! Bananensattel & hoch gelegter Auspuff & die Flöte darin (heut db-eater) das ging ja gar nicht. Also raus damit, abgesägt & nur noch das Endstück in den Topf geschraubt, damit es so aussieht als ob. Noch keine Ahnung aber alles umbauen, Hauptsache geil. Mit 18 kam dann für eine Saison ne gebrauchte CB500 Four, die dann leider wieder weg musste, weil ich die Kohle gebraucht hab. Na ja, danach war lange Ruhe in Sachen Zweirad, höchstens mal eins mit Pedalen dran. Dafür wurd ersatzweise am Auto geschraubt.
Und dann irgendwann 1992, ich saß in meinem Stammcafé & blätterte wie so oft in der Motorrad, die da unter anderen Zeitschriften immer rum lag, schlag ich eine Seite weiter & fiel fast vom Hocker. Da war sie, über beide Seiten ganz gross abgebildet, neu, wunderschön, britisch racing green, Motor silbern, 3 Zylinder, 900ccm, 100PS, Triumph Trident. Boh ey ! ich war von einer Sekunde auf die andere verliebt. Am 16. Dez. 92 war es dann soweit, saukalt, keine gescheiten Klamotten, mit geliehenem Helm - und ich durfte meine Trident nach Hause fahren. Was für ein Gefühl. Tja & so kam dann Eins zum Anderen. Schlechte Erfahrungen mit der Werkstatt, die Neugier wie sieht die wohl von innen aus 🙂 & alles selber machen wollen, weil dann weis ich das es gemacht & auch ordentlich gemacht ist. Alsbald wurde ein alter Schuppen entrümpelt, was nicht wirklich gelungen ist, denn es hat eigentlich nur der Inhalt gewechselt. Eine Hebebühne wurde angeschafft, spezielles Werkzeug, das noch nicht vorhanden war, ein Synchrontester & nach vielen Jahren Schwangerschaft ein Abgastester. Durch den ehemaligen Triumph-Stammtisch in Mainz kamen dann etliche Leute zu mir mit der Bitte mal Hand anzulegen. 97 kam noch eine gebrauchte Speed aus der damaligen Challenge dazu, die überwiegend im Kreis bewegt wird.
Nie endender Wissensdurst, Leidenschaft, ganz viele Stunden Schrauberei & der Wille immer alles gut zu machen, haben mich dahin gebracht wo ich heute bin: Alleine lebend, Chaos in der Bude aber mit ölverschmierten Fingern & nem Moped auf der Hebebühne glücklich bis zum Anschlag.