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Schrauben


Gast bobby k.

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Gast bobby k.
Geschrieben

Servas Burschen der Schrauberzunft ! Hätt da mal ne Frage : Will die Motorschrauben wechseln gegen Edelstahlschrauben. Sollte ich da ne Paste auf die Schräubchen tun (Keramik,Kupfer oder so ) ?

Gruß Bobby

Geschrieben

Hi Bobby,

 

da Edelstahlschrauben nicht korrodieren bzw. rosten, denke ich mal nicht, dass du in Verbindung mit dem Grundwerkstoff

Aluminium was machen musst. Ich weiß aber, dass der Eddy da gut bescheid weiß, weil er mir schon ein paar Dinge in dieser Richtung erklärt hat.

Aber mein Kopf ist manchmal einfach zu klein, um sich alles merken zu können.

Ich würde hier nichts tun, aber mach dich ansonsten nochmal schlau.

 

Gruß

Ray - - - -TANIC!!!

Geschrieben

Es gibt da so nette Sachen wie die Elektrochemische Korrosion.

Das Phänomen kennt fast jeder als Opferanode am Boot.

 

Was man da mit Pasten o.ä. machen kann weiß ich aber auch nicht.

Wäre mal interessant.... ich les mal heimlich weiter mit!! :whistle:

 

Gruß vom Fussel :mohawk:

Geschrieben

Soweit ich mal gelernt habe, ist es so dass das höherwertige material das "niedere" angreift. Aber mal was zum nachlesen (Zitat aus einem anderen Forum)

 

LG Marcus

 

 

Grundsätzliches: Die Begriffe 'Edelstahl' und 'Edelstahl rostfrei' (respektive 'rostfreier Edelstahl') sind nicht identisch - ist eine Frage der Legierungsbestandteile und des Legierungsgrades. Gemeint sind hier Schrauben aus 'Edelstahl rostfrei' (der keineswegs 100%ig rostfrei ist, aber unter bestimmten Umgebungsbedingungen eine erhöhte Rost- oder Korrosionsbeständigkeit aufweist), aus Bequemlichkeit benutze ich folgend trotzdem den kürzeren Begriff 'Edelstahl'. VA, V2A, V4A, Nirosta, Remanit u.a. sind Handels- oder Produktbezeichnungen oder -namen, jedoch keine offiziellen Werkstoffbezeichnungen - letztere sind durch normative Werkstoffnummern festgelegt. Daneben gibt es die Kurzbezeichnungen nach DIN EN ISO 3506, für am Motorrad einsetzbare Schrauben wären das A2 (austenitischer Edelstahl mit erhöhter Korrosionsbeständigkeit) und A4 (austenitischer Edelstahl mit erhöhter Säurebeständigkeit) in den (auf- oder eingeprägten) Festigkeitsklassen 70 (Zugfestigkeit 700 N/mm², Kurzbezeichnungen A2-70, A4-70) und 80 (Zugfestigkeit 800 N/mm², Kurzbezeichnungen A2-80, A4-80) - wenn erhältlich, besser die 80er-Schrauben verwenden. Die nicht gekennzeichneten Schrauben aus dem Baumarkt mit einer Zugfestigkeit von nur 500 N/mm² sind nur für sehr leichte Befestigungen geeignet - möglichst die Finger davon lassen, da man sie sonst unweigerlich mit den höherwertigen Ausführungen durcheinander bringt.

 

Zum Einsatz von Edelstahlschrauben am Motorrad, ohne auf die vielen Feinheiten wie Spaltkorrosion, Lochfraß, Spannungsrißkorrosion, Kontakt- oder Bimetallkorrosion im Detail einzugehen - am ehesten stellt die Kontaktkorrosion ein Problem dar, aber dann vor allem in ständig salzhaltiger Seeluft oder aggressiver Industrieatmosphäre (bei der selbstverständlichen Pflege der Maschine achtet man sowieso auf Korrosionsspuren!):

Wegen des hohen Freßrisikos das Gewinde von Edelstahlschrauben unbedingt mit einem geeigneten MoS2-Gleitmittel dünn einschmieren - empfehlenswert z.B. Molykote G-n oder G-n Plus, am besten mit einer harten Zahnbürste einbürsten. Ganz schlimm ist das Freßrisiko beim Verwenden selbstsichernder Muttern wegen des erhöhten Flankendrucks beim Einformen des Gewindes in den Sicherungseinsatz. Auch das 'Reinschrauben' von Schmutz/Sand in das Gewinde erhöht das Freßrisiko nochmal beträchtlich. Aufgrund der höheren Gewinderauhigkeit und der höheren Elastizität von Edelstahlschrauben gelten für sie die Anzugsmomente von (verzinkten) Normalstahlschrauben nur bedingt (vgl. die Angaben der Schraubenhersteller) - auch hier verbessert Molykote G-n die Verhältnisse erheblich.

 

Die Verwendung von Kunststoff-Unterlegscheiben aus PA (Nylon) ist einigermaßen sinnlos, da die Schraube meist bereits im Schaftbereich die Bohrungswandung berührt, im Gewinde aber auf jeden Fall wieder metallischen Kontakt hat. Zudem verhindert eine solche KuSto-Scheibe das Anziehen der Schraube mit einem definierten Drehmoment. Eventuelle Ausnahme hochglanzpolierte Deckel, s.w.u.

Direkter metallischer Kontakt mit ungeschützten Normalstahlteilen (z.B. in abgescheuerten Befestigungslöchern) ist unbedingt zu vermeiden, hier würde nicht nur das Normalstahlteil verstärkt rosten, ungünstigenfalls könnte auch die Edelstahlschraube rosten.

Ersatz von hochfesten Fahrwerks-Stahlverschraubungen und Federbeinbefestigungen durch Edelstahlschrauben? Auf gar keinen Fall - ihre 'Nachgiebigkeit' könnte zu gravierenden Problemen führen!

Leichtere Verschraubungen, Anbaukomponenten wie z.B. Zusatzscheinwerfer, Gepäckträger u.a.? Kein Problem, ausreichende Dimensionierung vorausgesetzt - will sagen, wer einen Gepäckträger mit M5er-Schrauben befestigt, dem sollte man den Führerschein entziehen.

(Alu-) Gehäuseverschraubungen (meist M6)? Kein Problem. Bei hochglanzpolierten Alu-Gehäusedeckeln wäre es denkbar, daß beim Anschrauben die natürliche Oxid-Schutzschicht des Aluminiums verletzt wird, und sich um den Schraubenkopf nach und nach leichte Blindspuren bilden. Ob das wirklich passieren würde, weiß ich nicht - einerseits regeneriert sich die Oxidschicht in sehr kurzer Zeit, andererseits gehöre ich nicht zur Hochglanzpolierfraktion. Wenn doch, könnten hier PA-Unterlegscheiben helfen, eine Dauertemperatur von unter 100 °C vorausgesetzt. Eine elegantere Lösung wären zweifellos Titanschrauben, die werkstoffbedingt ein sehr geringes Korrosionspotential im Kontakt mit Aluminium aufweisen - zwar sind Titanschrauben teuer, aber das sind hochglanzpolierte Alu-Deckel schließlich auch. Es gibt übrigens auch hochglanzpolierte Edelstahlschrauben.

Gast greatwussel
Geschrieben

@Marcus da hätten wir beide bald den selben Beitrag gepostet :rolleyes: :rolleyes:

Geschrieben

Salü Bobby,

Das Auftreten von Kontaktkorrosion ist definitiv nicht nur salzhaltiger Seeluft und schädigender Industrieatmosphäre (wobei noch zu definieren wäre, was hierunter vom Autor verstanden wird) vorbehalten. Ich kenne Fälle, wo dieses Phänomen trotzdem auftrat, obwohl alle Bauteile in einem Ölbad (ok, kein Motorenöl, aber mineralölbasierendes Hydrauliköl) laufen.

Ganz klares Statement von mir: Ohne genügende Trennschicht zwischen Edelstahl und Alu, gibt es ein Problem. Sicherlich nicht überall, da die Kontaktstellen ja recht unterschiedlich sind und gleich schnell sowieso nicht. Aber es wird passieren. Die Fälle, von denen ich weiß, passierten ca. 2 bis 6 Jahre nach der Inbetriebnahme des Gegenstandes.

Gruß

Stev

Geschrieben

Ich habe bei einem Alu-Motor (nicht an der T) einfach Kupferpaste genommen. Nach 2 Jahren nachgeschaut (alle Schräublein gelöst und angesehen), nix Korrosion, nix festgebacken. Normale Inbus V2A vom Schräubleinversender. Ich habe dabei aber auch penibel auf die Drehmomente geachtet und schaue mir die Schrauben so regelmäßig aller 2 Jahre an. Ist entspannender als später die eventuell doch festgegammelten Teile auszubohren...

 

Gruß

 

LuTz

Geschrieben

Servus,

 

wenn Du mit Motorschrauben die Schrauben meinst, die den mittragenden Motor mit dem Rahmen verbinden, dann:

 

Finger weg!

 

Ansonsten kannst Du entgegen der Lehrmeinung VA-Schrauben mit Keramikpaste nehmen, das geht schon.

 

Grüße

 

Andi

Gast bobby k.
Geschrieben

Das ist doch mal ein "feedback" . Danke Burschen ,nu weiss ich Bescheid :flowers:

Ne Andi ,die Halteschrauben sinds nicht.

Gruß Bobby

Geschrieben

Ah, Bobby !

 

Wie wär´n das, wenn Du Fischer-Dübel nimmst und da reinschraubst ?

Dann hättste keine Korrosionsprobleme.

 

Nasso

:propeller:

Gast bobby k.
Geschrieben

Nasso ,die Überlegung hatte ich auch schon ,aber ich glaub da müsste ich nach bohren und des izmir zuviel Arbeit :bounce:

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