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Rückzug nicht nur aus diesem Forum


Kely

Empfohlene Beiträge

oder zu neudeutsch Burnout.

 

 

Als erstes, ich möchte keine Diskusion lostreten, sondern den ein oder anderen etwas sensibler machen :alert:

 

-->

 

Seit ich am 30. Jan. 12 nach langer Zeit wieder im Forum war überlege ich, ob ich diese Zeilen schreiben soll, immerhin gebe ich sehr privates Preis.

 

 

 

 

Einige von Euch wissen, dass ich mich vor ca. zwei Jahren schon einmal zurück gezogen hatte und dann im Sommer 2010 wieder aufgetaucht bin.

Ich glaubte mein Leben wieder voll im Griff zu haben, was sich jedoch als fateler Irrtum herausstellte.

 

Im Juli 2011 stürzten einige unverhoffte und unteranderem existenzbedrohende Ereignisse auf mich ein, siehe http://www.t300.de/forum/index.php?showtopic=3831 Pos. #6, welche ich ganz lapidar beiseite schob.

 

Beim T300 Treffen in Gräfenroda durfte ich, bei einer Gruppe, den Leit_Esel machen, was ja an sich nichts schlechtes ist.

Jedoch habe ich nicht erwartet, dass mich die folgenden zwei kleineren Vorkommnisse wochenlang extrem belasten würden.

 

Zum einen habe ich einen Starenkasten übersehen und einige von uns wurden geblitzt.

Ich höre einige denken na und, war doch von vorne, da kommt doch sowieso nix.

Darum geht es jedoch nicht, sondern das etwas hätte kommen können - durch MEINE Schuld.

 

Das zweite war das sich einer aus MEINER Gruppe, aus dem Stand, hingelegt hat.

Auch hier ist ausser nem Schreck und echten Kleinigkeiten am Mopped nichts geschehen.

 

Die Belastungen aus diesen "Vorfällen" habe ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal realisiert, auch nicht das diese und andere Dinge, von dehnen ich nicht schreiben möchte, mein Leben stark beeinflussen.

 

 

 

Die Depressionen dürften vor ca. 2 - 2,5 Jahren angefangen haben, die kammen so langsam und schleichend, dass ich sie nicht bemerkte.

 

Ermüdungserscheinung oder keine Lust hat man schon ab und zu, dass ist doch ganz normal ABER wann ist es das eben nicht?

 

In der Anfangszeit habe ich oft gehört: lass dich nicht so gehen - du brauchst mal Urlaub - das gibt sich schon wieder :sick:

 

Je mehr ich mich ohne es mir bewusst zu werden zurück zog, desto weniger wurden die Leute um mich herum.

Versteht mich bitte nicht falsch, ich mache niemandem einen Vorwurf, denn wer will den immer wieder hören "ich hab keine Lust" - niemand.

 

Aus meiner Situation heraus sage ich, BITTE gebt diese Menschen nicht auf, die brauchen Eure Hilfe und Unterstützung.

Es gibt genügend die sich abschätzig verhalten oder darüber sprechen, diese Leute haben so wenig Ahnung vom diesem Thema wie ein Gehender davon, im Rollstuhl zu sitzen.

 

Es ist unbeschreibbar, wie es sich anfühlt nicht aus dem Bett aufstehen zu können, dass einem der Lüfter des PC nervt obwohl dieser im Nebenraum steht; nachts auf zu wachen, zu grübeln und nicht mehr in den Schlaf zu finden.

Morgens war ich schlapp, kraftlos und erschöpft und musste mich zu allem zwingen.

 

Es ging mir nichts mehr von der Hand, jede Aufgabe schob ich so lange vor mir her, bis ich sie machen musste oder sie sich erledigt hatte.

 

Z. B. steht meine Solo noch immer mit def. Motor rum, ohne das es mich in der ganzen Zeit gerührt hätte, dass wäre früher undenkbar gewesen!

 

In der Zwichenzeit hatte ich jedliches Interesse an meinen Hobbys verloren und war froh, wenn ich mich zurück ziehen konnte bzw. alleine war.

Hinzu kam das Gefühl der Enge in der Brust und im Hals was einen Glauben lies, man könnte ersticken.

 

Auf und während der Arbeit hatte ich extrem strarke Konzentrationsprobleme, musste alles Aufschreiben und hab dennoch einiges vergessen oder hatte zumindest das Gefühl, was mir peinlich war und stark an meinem kaum noch vorhandenem Selbstwertgefühl nagte.

 

Ich funktionierte nicht mehr : alert:

 

War ich doch früher ein lebensfroher und aktiver Mensch, wo ist dieser jetzt :questionmark:

Am liebsten hätte ich mich in einer Ecke verkrochen.

 

Immer wieder versuchte Chrissie mich mit den Worten "das wird schon wieder" aufzubauen, der Zustand ging aber solange, dass ich selbst nicht mehr daran glaubte.

 

Es gab eine Zeit wo ich darüber nachdachte, ob sie ohne mich nicht besser dran wäre bzw. das ich für mein Umfeld ja doch nur eine Belastung bin.

 

Es ist als Betroffener sehr schwer gegen Vorurteile gegenüber psychischer Erkrankung anzukämpfen.

Mit einem gebrochenem Bein wird man verhätschelt - mit einem seelischen Problem als Simulant abgestempelt.

 

 

Seit geraumer Zeit bin ich in Behandlung und habe gelernt, dass ich KRANK bin und sein darf.

 

Nun versuche ich einen neuen Lebensabschnitt, lasse mir morgens mehr Zeit und muss nicht mehr alles müssen.

Das ist zwar schwer, hoffe jedoch das es gelingt.

 

Schluss jetzt,

ich wünsche Euch ein schönes WoE und Gesundheit :alert:

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Hallo Kely! Das zeugt von grosser Stärke mit dem Thema so offen umzugehen. Den ersten und sehr wichtigen Schritt hast Du schon getan sich so etwas einzugestehen und sich Hilfe bei der Bewältigung dieser Krankheit zunehmen.Ich wünsche Dir das Du das schaffst und die Freude am Leben wiederfindest! Mit den allerbesten Wünschen! Gruss Ole

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Moin Klaus !

 

Ja, der alte Spruch :

Selbsterkenntniss ist der erste Weg zur Besserung ...

 

So lapidar, so wahr.

 

 

Wenn Du aber schon so weit bist,

diese Zeilen hier zu schreiben,

dann bist Du jedenfalls auf dem richtigen Weg.

Ich drücke Dir die Daumen und hoffe mit Dir.

 

 

Alles Gute, Jochen !

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Hallo Kely.

 

Viel Kraft auch von meiner Seite!

Die Zeit hilft auf jeden Fall weiter wenn man professionelle Hilfe bekommt.

Wichtig ist auch öfter mal fünfe gerade sein zu lassen. Das kann man wirklich lernen.

 

Gute Besserung!

Walter

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Hallo Kely,

 

es ist irgendwie auch fazinierend, dass solche seelischen Belastungen sich so klammheimlich und schleichend einstellen.

Auf jeden Fall wünsche ich Dir viel Kraft, um aus diesem Loch wieder heraus zu kommen.

 

Alles Gute und ein schönes Wochenende,

Heiko

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Hallo Kely,

 

ich zolle Dir den allergrößten Respekt,dass Du so offen über deine Krankheit sprichst.

Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute und Kraft für Deinen weiteren Lebensweg.

 

 

Viele Grüße

 

Marco

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Hi Klaus,

 

erstmal freut es mich, dass du so offen über diese Sache sprichst, da ich jemanden vor kurzem

kennengelernt habe, der dieselbe Krankheit hat. Ich denke, dass ist aber genau der richtige Weg,

offen damit umzugehen und der Krankheit den Kampf anzusagen.

Du darfst nicht aufgeben, du mußt dagegen ankämpfen, nur so hast du eine Chance.

Der Weg ist nicht einfach, aber du hast den ersten Schritt gemacht.

Zu deinen Worten, es trifft genau die gleichen Worten von dem Mensch, der mir seine Krankheit vor ein paar Wochen beschrieben

hat. Aber du weißt nun, was los ist. Und wenn du professionelle Hilfe hast, kannst du es schaffen.

 

Nimm es ernst, nimm es an und kämpfe dagegen an.

 

Ich würde mich sehr freuen, wenn ich dich mal besuchen könnte, Adresse habe ich ja und Telefonnummer.

 

Würde mich sehr freuen, wenn du mir signalisierst, vorbeikommen zu können.

 

Ich wünsche dir von hier alles erdenklich Gute und einen Weg bergauf.

 

DU SCHAFFST ES!!!!

 

Ganz liebe Grüße

Ray

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Hallo Klaus!

Was ich da von Dir gelesen habe klingt nicht gut, aber es gibt zum Glück immer einen Weg zum Licht!

Gerade diese Jahreszeit ist für solche Gemütsdefizite nicht gerade förderlich.

Aber ich denke und hoffe, dass Du da raus kommst und jetzt, wo der Frühling vor der Tür steht, und man wieder mehr in die Natur kann...!

Ich bin im übrigen selber davon betroffen, sogar soweit, dass ich dieses Jahr auf Frühpension gehen musste.

Wahrlich kein leichter Schritt, auch mein Weg wird noch ein langer sein.......!

Aber es gibt immer mehr Momente im Leben, wo es sich lohnt zu "leben"!

Dir wünsche ich recht baldige Genesung und freue Dich auch an kleinen Dingen, die das Leben Dir zeigt!

Gruß Thomas :rolleyes:

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Hallo Klaus!

Ich wünsche Dir erstmal gute Besserung!!

Ganz viel Kraft und Durchhaltevermögen, bei allem, was auf Dich zukommt!!

Du wirst es schaffen, da Du das Problem bereits erkannt hast!

Vielleicht hilft es Dir ein bißchen wenn Du erfährst, daß sehr viele darunter leiden, aber nie darüber sprechen.

Ich würde sagen, daß in meiner Praxis bestimmt ca. 5-10 % damit zu kämpfen haben.

 

Ich wünsche Dir für die kommende Zeit das allerbeste!

Kopf hoch, Klaus, Du schaffst das!

 

Grüße, Claudi :flirt:

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Hallo Kely,

 

wünsch Dir Kraft und viele Menschen die Dir bei der Bewältigung deiner Situation behilflich sind.

 

Um eine neue Basis zu schaffen ist es nötig Ballast, vorrübergehend manchmal aber auch für immer über Bord zu werfen.

 

Nach Erreichen eines Levels der Verbesserung stellt man dann oft fest, dass Dinge die einem zuvor schon etwas über Wasser gehalten haben auch dazu dienlich sind rettendes, vielleicht auch unbekanntes Ufer zu erklimmen.

 

Du bist gerade beim Durchstarten danach gilt es wieder full control über alle Systeme zu erlangen.

Wirst das mit entsprechenden "CoPiloten" schaffen.

 

Vielleicht sieht man sich ja mal auf dem Feldbergplateau (bekanntermaßen ein guter Ort um den Gedanken mal etwas frischen Wind zu geben) egal ob mit oder ohne KRAD.

 

Verständnisvoller Gruß aus Friedrichsdorf

RALF

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Hallo und guten Morgen,

 

so war das nicht gedacht.

 

 

NATÜRLICH freue ich mich über Eure Beiträge, es war jedoch nicht mein Ziel "Beileidsbekundungen" zu erhaschen.

Heut ist ein nicht so guter Tag, deshalb bin auch auch schon wieder weg.

 

 

NACHTRAG:

Ich wollte niemandem auf die Füsse treten (mein Ziel "Beileidsbekundungen" zu erhaschen),

ich hab mich wirklich gefreut.

Nur weil mich gerade ne SMS mit Fragen erreicht hat.

Bearbeitet von Kely
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Hallo Kely,

 

ich kann dir gut nachfühlen was du gerade durchlebst, habe ich doch selbst

letztes Jahr bereits den zweiten "Burnout" durchlebt von dem ich gegenwärtig

auch noch die Nachwehen spüre :whistle: . Ich kann mich in deiner Darstellung zu 100 % wiederfinden.

Auch wie die Umwelt um dich herum mit dem Thema umgeht.

Aber du hast Mumm, sonst hättest du dich hier nicht "geoutet".

Aber das ist e i n wichtiger Schritt die Krankheit zu akzeptieren um weitere Schritte

gehen zu können. Alles braucht jetzt seine Zeit und es ist wie es ist.

Wünsche dir eine gute Genesung und einen guten Weg.

 

Gruß Andi

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Hallo Kely, hallo alle !

Nun will ich mich auch kurz melden.

Zunächst Hut ab, vor Deiner offenen Schilderung.

Ich drück Dir die Daumen und bin sicher, dass Du da durch kommst.

Ich denke, dass ich nicht mehr weit davon entfernt bin.

Habe deshalb die Notbremse gezogen (Job aufgegeben !!! nach 21 Jahren im Vertrieb, davon die letzten beiden als VL). War wohl höchste Zeit.

Keine Freizeit gehabt, keine Freunde, keine Familie, nur noch eins ..... :grumble:

(bin aber woanders eingestiegen, wo alles etwas anders läuft !).

Ich lebe wieder !!!!

 

beste Grüße !!

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Keine Freizeit gehabt, keine Freunde, keine Familie, nur noch eins ..... :grumble:

 

Mhh, ja......!!

 

Ab und zu denke ich auch drüber nach, ob es Sinn macht sich für einen Arbeitgeber aufzureiben...

Derzeit beträgt die Frust/Lust-Quote noch 30/70 Prozent....

Wenn's umgekehrt ist, werde ich hoffentlich auch aufgeben....

 

@ Kely: Mit solchen Dingen offen und selbstkritisch umzugehen ist immer der erste Schritt in die richtige Richtung!

Dir viel Kraft für die Zukunft !

Du bist auf dem richtigen Weg!

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Hallo,

 

ich habe Deinen Beitrag nur zufällig gesehen. Wir kennen uns zwar nicht persönlich - glaube ich? - aber ich möchte dennoch etwas dazu antworten.

 

Das liest sich alles ganz vernünftig und Du scheint ein sympatischer Typ zu sein - wie alle, die ich hier im T300.de soweit kennenlernen durfte.

Es gibt Dinge, die kann man nicht verhindern (Blitzkiste / Stürze).

Der Begriff "Krankheit" ist schon richtig gewählt und so sollte man es (betroffen / unbetroffen) betrachten. Das Gute an Krankheit ist nämlich, daß man ruhig mal eine Auszeit nehmen und es behandeln kann.

 

Zurückziehen muss kein Fehler sein! Denn mit manchen Menschen kann man auch nach längerer Zeit des nicht Kontakt gehabt habens locker miteinander sprechen, als wäre gerade mal eine Woche vergangen.

Und wie Du weiter oben gelesen haben wirst, bist Du den Jungs & Mädels hier im T300.de nicht egal. Trotz Auszeit hier vom Forum.

 

Aber was soll ich hier dazu Schreiben, was Du nicht schon selber weißt oder soweit erlebt hast?! Es ist nicht leicht und wird einem vom sozialen Umfeld manchmal leider auch noch schwerer gemacht.

 

Ich bin weder Philosoph, Pfarrer noch Psychologe und möchte Dir dies quasi mit auf den gerade eingeschlagenen Weg geben:

Eine Wanderung fängt immer mit ein paar Schritten an.

Davor liegen Bedenken über die Gefahren und Risiken, die man eingehen wird.

Anfangs sind die Schritte schwerer durch die ungewohnte Last, die man mit sich trägt.

Dann werden manche Schritte etwas größer und manche etwas kleiner sein. Je nach Gelände und Tagesverfassung.

Überflüssiges Gepäck wird abgelegt werden können.

Unter Umständen kommt jemand vorbei und nimmt einen mit oder hilft mit dem Gepäck.

Und am Ende eines Abschnittes oder der Wanderung freut man sich. Über den zurückgelegten Weg, die Erlebnisse und das man es so weit geschaft hat.

 

Die Akzeptierung war Dein schwerer erster Schritt.

Der Wille, was zu ändern dann schon der zweite Schritt.

Der offene Umgang damit, hier beim Forum dran zu bleiben und das zu posten sehe ich als dritten und vierten Schritt. Sicherlich auch noch keine leichten Schritte, aber vermutlich leichter, als der erste Schritt.

 

Keep running!

 

Viele Grüße aus dem Ruhrgebiet,

Armin

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Möchte Dir eigentlich nur alles Gute wünschen.

Du hast mich in Bad Kissingen besucht und mir ein Bild vom Treffen 2010 gebracht.

Das Bild hängt bei mir im Wohnzimmer und jedes mal wenn ich es betrachte baut es mich auf.

Vielen Dank nochmal an dich und an Alle die drauf oder dabei waren.

 

Gruß Igel

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