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CO Einstellung


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Geschrieben

Hallöchen in die Runde,

 

ich hatte ja kürzlich schon nach der Lebensdauer Lufi hier gefragt und auch von Vergaserproblemen berichtet und habe nun eine Frage bezüglich der WHB Angaben zur CO Einstellung, die sich ja auch hinsichtlich USA und den Rest der Welt unterscheiden.

Gemacht ist: neue Geräuschdämpfereinheiten im Ansaugtrakt (die bröselten schon vor sich hin), neue Luftfiltereinheit komplett, Vergaser überholt, neue Ansaugstutzen, neue Zündkerzen usw. Die CO Schrauben hatte ich auf die Werkseinstellungen gebracht und örtlich eine gute Werkstatt gefunden, die zylinderselektiv CO-Messung und Einstellung vornehmen kann. Laut WHB soll ja für USA 1% und ausserhalb der USA 2,5% eingestellt werden. Einige hier empfehlen ja auch mitunter 3%. Der Vergaser ist der bisher unveränderte werksausgestattete Mikuni BST.

 

Die Messungen heute direkt an den Krümmern haben auf allen Zylindern 0,4 % ergeben und die Einstellversuche an den CO Schrauben haben lediglich 0,2% Veränderung erbracht, wobei der Motor dann auch schlechter im Leerlauf lief, wenn in Richtung 0,6% eingestellt wurde.

 

Ist das normal und ein Hinweis auf einen guten Verbrennungsvorgang mit O² und den raffinierten Übrigbleibseln ursprünglichen Grünzeugs? Unerwünschte Nebenluft würde ich ausschließen wollen.

Wurden die Vergaser für die USA anders ausgestattet oder die Düsennadel anders "eingehängt"?

 

Freue mich über Eure Erfahrungswerte.

 

Viele Grüße

 

 

Geschrieben

Moin

 

Nicht normal.

Das deutet auf sehr schlechte Verbrennung hin.

CO bei um 3,5 und Lambda bei 0,92, dann läuft es.

Wie ist der HC- Wert ?

 

Wie und womit hat die Werkstatt das gemacht ?

 

Wurden die Vergaser komplett überholt ?

Wenn nicht ... machen, aber ordentlich.

 

Die Useless States kannst Du hierbei mal vergessen.

 

 

Gruss, Jochen !

Geschrieben

Moin Jochen,

ja, Vergaser wurden komplett mit Teilen von Topham überholt, danach war das vorherige leichte magerpatschen auch eleminiert (konnte man nicht wirklich hören, aber am Lufi-Kasten fühlen). HC wurde noch nicht gemessen und für Lamda Messung müsste ich einen Krümmersatz umarbeiten, damit die Sonden passen (ausser es gibt Sonden für M6 ?). Das verwendete Messgerät werde ich morgen einmal erfragen.

Ich habe jetzt auch einmal alle noch verfügbaren AU Bescheinigungen durchgesehen, die Werte waren noch nie über 0,4 CO (in 2008 z.B. 0,35, zuletzt in Dez. 2020 0,1, daher die Überholung, lief wie der berühmte "Sack Nüsse" im Stadtverkehr), als hätte ich einen Vergaser für den US Markt seinerzeit (1994) bekommen, so "fühlt" sich das zumindest an. Was ich leider nicht geprüft habe war die verwendete Kerbe der Düsennadel. Könnte es vielleicht sein, dass die für den US Markt ab Werk tiefer gehängt wurde? Die Vergaser waren ja definitif das erste Mal nach Neukauf zerlegt und an der Nadelstellung hatte ich nichts verändert.

Interessanterweise lassen sich alle Zylinder auf 0,4 einstellen und das entspricht auch in etwa der WHB Grundeinstellung der CO Schrauben. Gut, Kaffeesatzlesen bringt es nicht wirklich ... ich erfrage einmal das Messgerät und die letzte Eichung desselben (falls ein CO Tester überhaupt eichbar ist).

 

Wie bekommst Du die 3,5 eingestellt? Nur über die CO Schrauben oder hängst Du auch die Nadel passend um? Wenn das nur über die CO Schraube machbar ist, müssen die Vergaser ja wahrscheinlich noch einmal auseinander. 

 

Danke und viele Grüße

 

 

Geschrieben

Moin. 

Bei dir passt meiner Meinung nach irgendwas grundsätzlich nicht. 

0,4 Volumenprozent CO ist viel zu mager. Aber angeblich läuft die Kiste irgendwie.

Da ist doch was nicht richtig mit dem verwendeten Mehrgastester. Und selbstverständlich lassen sich diese Tester "eichen", dafür gibt's schließlich Prüfgas und den entsprechenden Abgleich. 

 

AU-Bescheinigungen kannst du getrost vergessen, die Prüfung hierzu ist ja schließlich nicht zylinderselektiv, sondern nur mit einer Sonde im Schalldämpfer. Reine Augenwischerei. 

 

Mache dich doch mal bitte kundig, wie und mit welchem Gerät der Test gemacht wurde. 

Die 3,5 Volumenprozent CO sind bei gereinigten und intakten Mikuni BST36 mit korrekter Bedüsung allein über die Leerlaufgemischschraube einstellbar (in seltenen Fällen nehmen wir Vergaser 1 aus dieser Betrachtung mal raus, da ist manchmal der Wurm drin - warum auch immer). 

Der Clip der Düsennadel ist in der Kerbe 3, also mittig.

 

Gruß 

Nils 

 

 

 

Geschrieben

Moin Nils,

ok, genau, die Kiste lief bei 0,35 AU in 2008 recht gut (ohne jetzt direkte Vergleichsmöglichkeiten zu haben). Die vorhandenen AU-Bescheinigungen habe ich ja auch nur als "Hausnummern" verstanden. Die zylinderselektive Messung habe ich erst organisieren müssen, das scheint heutzutage zumindest in unserem geographischen Raum nicht mehr üblich zu sein, dass überhaupt CO Messgeräte vorhanden sind.  CO Schraube bei Vergaser 1 war interessanterweise bei mir ab Werk nur 1,5 Umdrehungen raus. Das lief aber damit. Leistung ist oben raus immer noch so da, wie ich es in Erinnerung habe ... genug 🙂

Wenn 3,5 grundsätzlich über die CO Schrauben einstellbar sind, hat entweder das Messgerät oder alle drei Vergaser im Bereich der CO Schrauben gleichermaßen eine "Macke" (wenn ich alles jetzt richtig verstanden habe) oder die Düsennadeln hängen ab Werk nicht richtig.

Ich denke, dass ich nach der Vergaserüberholung ersteinmal einen runden Leerlauf einstellen lasse und bedanke mich für Eure Einschätzungen! Wenn ich die Vergaser das nächste Mal zerlege checke ich die Stellung der Düsennadelclips. Der fahrerische Nachwuchs "scharrt mit den Hufen" 🙂 und da muss Feintuning erst einmal hinten anstehen ...

Viele Grüße

 

Geschrieben

Moin Matt

 

Die Stellung der Düsennadel wirkt sich Standgas noch nicht aus.

Ein Mehgastester gibt auch den Lambdawert aus,

da musst Du keinen Krümmer umarbeiten.

Bei den beschriebenen Symptomen ist eine Ferndiagnose

wie Kaffeesatzlesen, das lässt sich nicht genau feststellen.

Das Moped sollte nun im Istzustand an die Geräte angeschlossen

und eine Fehlerdiagnose gemacht werden.

Wer Erfahrung und passendes Gerät hat, der kann aus den

dargestellten Werten viel ablesen.

Nur mit CO Messung alleine kommst Du anscheinend nicht weiter.

 

Die Angaben der vorangegangenen AUs kannst Du wegwerfen,

die werden nur am Ende des Schalldämpfers gemessen

und sagen unwesentlich mehr als der Kaffeesatz aus.

 

Der letzte ähnlich Fall hier brachte ein viel zu großes Ventilspiel,

verstellte Steuerzeiten und ein Loch im Luftfilterelement ans Licht.

Das Moped war kurz zuvor beim -Fachmann- ... :rolleyes:

 

 

Gruss, Jochen !

Geschrieben (bearbeitet)
Am 30.3.2021 um 09:28 schrieb Jochen:

Moin Jochen,
ok, das ist sicher der allerbeste Weg. Ich habe mir heute aber noch einmal die Mühe gemacht, die Vergaser zu zerlegen und alles genau zu überprüfen (vor allem die Benzinwege zur CO Schraube hin) ... man sucht den Fehler ja zunächst bei sich selbst. Ein Problem dabei ist/war, dass ich keine Schnittzeichnung von dem Mikuni finde, die einem den "rechten Weg" zeigt. Ein Hinweis aus dem Tiger Forum hat mich auch auf neue Ideen gebracht (da hatte jemand das gleiche Problem einer reaktionslosen CO Schraube, allerdings nur bei einem Vergaser. Bei ihm war es eine verstopfte Düse in der Kunststoffaufhängung der Schwimmer).

Mittlerweile meine ich, diesen Vergaser etwas besser zu verstehen:
1. Die Leerlaufdüse lässt relativ "ungeregelt" bzw. nur in Abhängigkeit vom jeweils bestehenden Unterdruck immer Benzin in den Ansaugtrakt durch (was in meinem Fall erklärt, dass die Speedy überhaupt anspringt)
2. Der Durchlass bei der CO-Schraube bekommt Benzin aus der Schwimmerkammer via Benzinkanal in der Schwimmeraufhängung durch diese zweite fest verbaute Düse, die auch in etwa eine 40er oder 50er sein dürfte, ist zumindest im oberen Bereich so messbar (ja, ich habe leider nur so eine preiswerte Düsenlehre)
Das lässt sich ganz gut nachvollziehen, wenn man puren Vergaserreiniger in die Öffnung der Leerlaufdüse einbringt. Der kommt dann in der "Leerlaufbenzinmischkammer" (ich nenne das jetzt einfach mal so) an und verlässt dieselbige direkt in Richtung Ansaugrohr. Dasselbe kann man dann auch bei der Öffnung der CO Schraube machen. Der Reiniger läuft dann in dieselbe Kammer usw.
Ich habe mir dann die Frage gestellt, wie ich diese zweite "CO-Schraubenbenzinzufuhrdüse" prüfen kann. Ich hatte sie zwar mit Pressluft "bearbeitet", aber zuverlässig kann man ja mit einer handelsüblichen Druckluftpistole nicht behaupten, dass das auch erfolgreich war.
Next Step: ich suche mir passende durchsichtige Schläuche, stülpe sie über diese Düsen und befülle mit Vergasserreiniger. Dann noch den Pegel markieren und prüfen, ob etwas bei der "Leerlaufbenzinmischkammer" ankommt. Falls nein oder zu wenig wird es dann möglicherweise schwierig. Wie soll man so etwas reinigen? In meiner Unwissenheit bezweifele ich noch, dass das ein Ultraschallbad schafft. Vielleicht könnte ich auch versuchen, einen dichtenden kleinen O-Ring an meine Druckluftpistole zu kleben, damit die Luft auch dorthin kommt, wo sie hin soll.

Wenn der Reiniger allerdings überall auf Anhieb gut durchläuft, kann es nur noch der CO-Tester gewesen sein, dann würde ich mir wahrscheinlich einen Betrieb suchen, der über einen Mehrgastester verfügt.
Ich melde mich, wenn ich neue Erkenntnisse habe ... ist ja schon ein kurioses Problem.

Vielen Dank und viele Grüße

 

Bearbeitet von Matt
Tippfehlerkorrektur
Geschrieben

Hallo Matt

 

Regelmäßig kommen hier solche Probleme an.

Die Grundreinigung mittels Entfetter/Bremsenreiniger VOR dem Schallbad,

das komplette Zerlegen in ALLE Einzelteile und das anschließende Bad

mit passendem Reiniger und ca 50 Grad C bringen in der Regel viel.

Anschließend mit warmem Wasser alles gut durchspülen,

denn Reste vom Reiniger verursachen Korrosion,

und dann mit Druckluft trocknen und durchpusten.

Jede einzelne Düse, die Mischrohre und jeder Kanal

in den Gehäusen brauchen die gleiche Sorgfalt.

Alle Dichtungen erneuern und es klappt danach in

98% der Fälle problemlos.

Die verbleibenden 2% bedürfen erneuter Nachforschung

und einer von ca 100 Vergasern bleiben defekt.

So ist meine Erfahrung damit.

 

Oft wird auch mal ein O-Ring unter der Feder und der Scheibe

der Leerlaufgemischschraube vergessen, die Schwimmereinheit

zu sehr malträtiert, was zur Lockerung der Düse darin führen kann,

oder die Mischrohre nicht ausgebaut.

Besonders spaßig sind Vergaser mit angewendeter Dichtmasse.

Was hier schon an vorab -überholtem- Zeug angeliefert wurde

war erschreckend häufig nur Blendwerk.

Ich vertraue daher nur meiner eigenen Arbeit und der Arbeit

von zwei weiteren Menschen in Europa.

 

Also :

Suchen, hoffentlich finden und weitermachen.

 

 

Gruss, Jochen !

  • 3 Wochen später...
Geschrieben

Moin Jochen !

 

"Suchen, hoffentlich finden und weitermachen" ... habe ich jetzt gemacht und bin auch noch einmal alle diesbezüglichen Forenbeiträge durchgegangen, um dieses leichte Ruckeln beim Anfahren abstellen zu können. Am Vergaser konnte ich erneut nichts finden und bin daher noch einmal konsequent alle Ansaugwege durchgegangen. Dabei hatte ich dann doch gedacht, die Vorluftkammern des Lufigehäuses abzudichten (die waren beide oben an diesen Schweissnähten undicht, aber das war ja nicht viel und daher hatte ich denen zunächst keine Beachtung geschenkt) und habe einen fehlenden Verschluss des Lufikasten Ablassschlauchs entdeckt (davon hattest Du hier auch irgendwo berichtet mit dem Hinweis auf Nebenluft, was ich aber zunächst als ironischen Beitrag interpretiert hatte ... bei dem kleinen Loch). Jetzt ist das leichte Anfahrruckeln weg 😕

Was ist das denn für ein empfindliches Gemischbereitungszeug! Das war mir bisher so nicht bekannt. Bei einer T160 baust du bell mouth statt Lufi drauf und das funktioniert mit einer HD größer, da brauchts eigentlich keine Messgeräte ...

Nun ... lessons learned ... danke und ich freue mich auf's Buch 🙂

 

Viele Grüße

 

Geschrieben

Moin

 

Na ... ist halt keine T160 ...

Auch der Stopfen im Schlauch ist nur eines der zu berücksichtigen Teile.

Bei der von Dir beschriebene. Empfindlichkeit vermute ich jedoch

noch immer eine nicht korrekte Einstellung der Vergaser.

Wie schon öfter geschrieben : Ferndiagnose schwierig.

 

 

Gruss, Jochen !

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